Das Siegfriedviertel in Braunschweig...

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Vom Spargelfeld zur Vorstadt

Das Siegfriedviertel erstreckt sich im Osten von der Eisenbahnlinie Braunschweig - Uelzen bis zur Hamburger Straße im Westen, im Süden vom Rebenring bis ebenfalls im Norden an die Eisenbahnlinie nach Uelzen. Den Namen verdankt das Wohnquartier dem Stadtplaner und Architekten Hermann Flesche (1896-1972), einem Verehrer der Musik von Richard Wagner. Die Straßennamen gehen auf das Nibelungenlied zurück. Flesche orientierte sich mit seinen Planungen ( 1919 ) zunächst an der englischen Gartenstadt Letchworth. Die spürbare Wohnungsnot 1925 zwang ihn jedoch dieses Konzept in Teilen zu Gunsten von Bereitstellung von mehr Wohnraum zu verlassen. So entstand eine Siedlung in mehrgeschossiger Bauweise. Ende 1926 waren bereits die ersten Wohnungen fertiggestellt. Es entstanden Wohnungen für den sogenannten Mittelstand, mit Balkon, sowie Bad und Toilette in der eigenen Wohnung. Die Bauweise war funktional, enthielt aber auch Bauelemente in Richtung Bauhausstil, besonders gut am Walkürenring erkennbar.

Mit dem Siegfriedviertel entstand die erste geschlossene Siedlung von Braunschweig. Die Versorgung der Bevölkerung mit den Mitteln des täglichen Bedarfs übernahmen zahlreiche Einzelhändler, vom Kohlenhändler über den Lebensmittelhändler bis zum Milchmann.

Die Einwohnerzahl des Stadtteils entwickelte sich schnell. Gesicherte Daten aus der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit liegen nicht vor. Im Jahr 1956 wohnten 13.314 Einwohner im Siegfriedviertel, 1960 waren es 11.680, 1970 zählte man noch 9.805 Bewohner des Viertels. Heute hat sich die Zahl der hier lebenden Bürger bei ca. 7.500 stabilisiert. Der Rückgang der Anzahl der Bewohner hängt sicherlich damit zusammen, dass ab 1955 mehr Wohnraum für größere Familien gewünscht wurde und man sich selbst auch den Wunsch nach einer eigenen Immoblie erfüllen konnte.

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