Die Spieler | Football |
Die Spieler im American Football sind üblicherweise Spezialisten für ihre Position. Da bei jedem Spielzug ausgewechselt werden darf, können immer die für den geplanten Spielzug am besten geeigneten Akteure eingesetzt werden, sofern dies nicht die Absichten verrät. Insbesondere die Angriffsformationen können auf mehrere Hundert Spielzüge und Kombinationen zurückgreifen. Als Gedächtnisstütze und zur Vermeidung von Fehlern tragen viele Spieler ein Band am Arm, an dessen Innenseite Zahlen, Namen, Positionen, Spielzüge und anderweitige Dinge zum Spielverlauf in Stichpunkten notiert sind.
Special Teams treten nur in besonderen Spielsituationen an, meist wenn der
Ball gekickt werden soll, also wenn eine Mannschaft durch den Kicker (K)
den Kickoff durchführt (Beginn des Spiels bzw. nach jedem Touchdown),
ein Fieldgoal versucht oder punten muss, was der Punter (P) übernimmt.
Beim Kickoff wird der Ball von der Mitte der eigenen 30-Yard-Linie
(bei Amateurligen oft von der 35) getreten, und ein gegnerischer Ballempfänger
(Kickoff-Returner) versucht, den Ball so weit wie möglich zurückzutragen.
Ein Fieldgoalversuch beendet den Ballbesitz, egal bei welchem der vier Downs
er versucht wird. Bei Ballbesitz zwischen 35-Yard-Linie und der Endzone
spricht man von Fieldgoal-Reichweite, da mit Endzonenbreite und weiteren ca.
sieben Yards insgesamt 50 Yards Distanz erreicht werden, aus der man dem
Kicker noch ein erfolgreiches Field Goal zutraut.
Der Kickoff-Returner (auch Kick- oder Punt-Returner genannt) braucht den
meisten Mut. Er soll den Ball fangen und in Richtung gegnerische Endzone
tragen. Alle elf Gegner wollen ihn natürlich stoppen. Der Returner
kann auch vor dem Fang des Balles durch Schwenken der Arme über dem
Kopf einen so genannten Fair Catch anzeigen. Dann darf er vom Gegner nach
dem Fang nicht angegriffen werden, darf den Ball aber auch nicht returnen.
Da ein Kickoff im Gegensatz zum Punt immer ein "freier Ball" ist,
und somit von beiden Mannschaften aufgenommen werden kann, muss der Returner
entscheiden, ob er in der Situation ist, den Ball sicher zu fangen und noch
Raumgewinn zu erziehen, oder ob er schon so von den anstürmenden Gegnern
unter Druck steht, dass er den Fair Catch anzeigt. Wird der Ball vom Kicker
in die gegnerische Endzone gekickt, so spricht man von einem Touchback.
Nach einem Touchback startet die gegnerische (receivende) Mannschaft den
Angriffsversuch von der eigenen 20-Yard-Linie. Fängt ein Receiver den
Ball weit in der eigenen Endzone und will den Ball, z. B. wegen anstürmender
Gegner, nicht mehr ins Spiel bringen, so kann er sich in der Endzone hinknien,
was ebenfalls einen Touchback bedeutet.
Darüber hinaus gibt es auch die taktische Variante eines so genannten
Onside-Kicks. Dabei versucht die Mannschaft, die gerade gepunktet hat und
daher kickt, gleich wieder in Ballbesitz zu kommen. Sie führt daher
einen kurzen flachen Kick aus, im Idealfall springt der Ball aufgrund seiner
Ei-Form dabei so auf, dass er von der gegnerischen (receiving) Mannschaft
nicht kontrolliert werden kann. Die kickende Mannschaft kann den Ball
aufnehmen, wenn er zehn Yards passiert hat oder von einem Spieler der
anderen Mannschaft berührt wurde. Diese taktische Variante wird meistens
gespielt, wenn eine Mannschaft kurz vor Ende noch einmal verkürzen
kann, aber noch weitere Punkte benötigt.
Im Falle eines Punts ist ein Fair Catch nicht unbedingt notwendig. Wenn
der Returner den Ball einfach nicht fängt und ein Gegner berührt
den zu Boden gefallenen Ball, ist der Spielzug beendet und der nächste
Spielzug beginnt an der Stelle. Entscheidet er sich aber dazu, den Punt
zu fangen und lässt den Ball fallen, ist es wieder ein "freier
Ball".
Mit einem Punt verzichtet die Offense auf das Ausspielen des aussichtslosen
vierten Downs, um der gegnerischen Offense den Ball nicht an Ort und
Stelle überlassen zu müssen. Der Punter fängt den Ball
nach dem Snap mit der Hand und kickt ihn im hohen Bogen fort, damit der
Ball lange in der Luft bleibt und der mögliche Fänger rechtzeitig
von den eigenen Spielern erreicht wird. Eine spezielle Art des Punts gibt
es nach einem Safety. Beim so genannten Free Kick puntet der Spieler
den Ball ohne Snap und ohne Druck der Verteidigung von der eigenen
35-Yard-Linie aus weg.