Die Spieler...

Spieler

Die Spieler im American Football sind üblicherweise Spezialisten für ihre Position. Da bei jedem Spielzug ausgewechselt werden darf, können immer die für den geplanten Spielzug am besten geeigneten Akteure eingesetzt werden, sofern dies nicht die Absichten verrät. Insbesondere die Angriffsformationen können auf mehrere Hundert Spielzüge und Kombinationen zurückgreifen. Als Gedächtnisstütze und zur Vermeidung von Fehlern tragen viele Spieler ein Band am Arm, an dessen Innenseite Zahlen, Namen, Positionen, Spielzüge und anderweitige Dinge zum Spielverlauf in Stichpunkten notiert sind.

Offense

  • Quarterback :offense_i-form_qb_klein.gif, 3,8kB Der Quarterback ist der Spielgestalter und damit der Kopf der Offensive. Er muss den nächsten Spielzug, der vom Trainer angegeben oder (heutzutage seltener) vom Quarterback selbst festgelegt wurde, seinem Team vermitteln und ihn dann umsetzen. Noch vor und auch während der Ausführung muss ein guter Quarterback in der Lage sein, den geplanten Spielzug an die Gegebenheiten und die Reaktionen der gegnerischen Defensive anzupassen und die beste ihm zur Verfügung stehende Option auszuwählen.
  • Halfback (Runningback): Der Runningback ist der für das Laufspiel verantwortliche Spieler. Ein guter Runningback zeichnet sich zunächst durch seine Schnelligkeit aus. Er sollte in der Lage sein, jeden Gegenspieler im Sprint zu schlagen. Die Körpergröße ist indes nicht entscheidend. Es gibt sowohl kleine Runningbacks als auch große. Kleinere Spieler haben eher die Stärke, schneller ausweichen zu können, und können vom Gegner nicht so leicht "getacklet" werden, aufgrund geringerer Angriffsfläche. Große Runningbacks haben dagegen den Vorteil, dass sie durch ihre Masse am Ende eines Laufes oftmals noch ein oder zwei Extra-Yards erzielen können, indem sie sich kraftvoll nach vorne werfen. Außerdem sind sie meistens nur schwer zu Boden zu bringen.
  • Fullback (Runningback): Der Fullback dagegen ist von Natur aus schwerer und wird oft als Sicherheitsoption eingesetzt, da er auch gegen auf Laufspiel eingestellte Verteidigungen meist einige Yards gewinnen kann. Zusätzlich werden Fullbacks auch für den Passblock und für den Halfback als Vorblocker eingesetzt.
  • Tight End: Der Tight End ist eine Mischung aus Offensive Lineman und Wide Receiver.
    Bei Laufspielzügen ist es die Aufgabe des Tight Ends, zusammen mit den Tackles, Guards und dem Center, dem Runningback den Weg frei zu blocken. Bei Passspielzügen hingegen läuft er genau wie die Receiver seine vorgegebene Passroute, um sich als Passempfänger anzubieten und den Ball zu fangen oder er bildet mit den anderen Offensive Linemen die Pocket (Tasche) für den Quarterback und blockt die Verteidiger. Meist wird der Tight End vor Beginn des Spielzugs direkt neben dem Tackle aufgestellt (daher auch die Bezeichnung Tight End, weil er somit nah an einem der Enden der Offensive Line steht), er kann aber auch weiter nach außen verschoben als Slot Receiver oder nach hinten versetzt als sogenannter H-Back agieren. Diejenige Seite der Offense, auf der der Tight End aufgestellt wird, wird als strong side, die gegenüberliegende als weak side bezeichnet. Oft bestimmt dies dann die Zuordnung der Linebacker der gegnerischen Defense.
  • Wide Receiver: Der Wide Receiver ist im American Football der Passempfänger des Quarterbacks.
    Nach dem Snap des Centers zum Quarterback läuft er die Route des Spielzugs, der im Huddle angesagt wurde. Der Quarterback versucht nun mit einem zielgenauen Pass, dem Receiver den Ball in den Lauf zu werfen. Dieser muss den Ball unter Kontrolle bringen, bevor der Ball den Boden berührt. Beim Fangen des Balles wird der Receiver von den Cornerbacks, Linebackern und Safeties behindert. Diese versuchen, den Ball für eine Interception abzufangen oder aber zumindest den Ball so wegzuschlagen, dass der Receiver ihn nicht mehr erreichen kann. Ziel des Receivers ist es, den Ball zu fangen und ihn anschließend in die Endzone zu tragen bzw. den Ball in der Endzone zu fangen, um so einen Touchdown zu erzielen. Der Receiver darf den Ball nur innerhalb des Feldes fangen. Das bedeutet, dass in dem Moment, in dem er die Kontrolle über den Ball erlangt hat, beide Füße vollständig im Spielfeld sein und Bodenkontakt haben müssen.
  • Offense-Line: Die Offensive Line (auch O-Line oder OL) ist die Linie von Spielern, die direkt vor dem Quarterback und an vorderster Front der Offense stehen. Sie besteht immer aus genau fünf Spielern: einem Center, zwei Guards und zwei Tackles.
    Im American Football müssen immer sieben Spieler an der Line of Scrimmage stehen, von denen nur die äußeren beiden passberechtigt sind, das heißt einen Ball fangen dürfen (siehe Skizze: das Tight End und der rechte Wide Receiver stehen wie die Linemen an der Line, während der linke Receiver nach hinten versetzt aufgestellt ist). Diese passberechtigten Spieler sind jedoch niemals die Linemen, auch wenn sie außen an der Linie stehen, sondern entweder Tight Ends oder Wide Receiver. Die Offensive Line muss dabei "Blockarbeit" leisten, d.h. ankommende Gegner der Defense vom Tacklen abhalten. Es darf von seiten der Offensive Line auch nur geblockt werden, alles andere – also Festhalten o.ä. – ist verboten und wird bestraft. Des Weiteren dürfen Offensive Linemen auch den Ball nicht berühren, es sei denn, es handelt sich um einen Fumble.
    Bei Blocks wird zwischen zwei Arten unterschieden:
    * Run Block: Hier wird der Gegner nach vorn und – nach Bedarf – zur Seite geschoben, damit dem Ballträger eine Passage freigemacht wird und dieser ungestört und weit nach vorne laufen kann. Dabei schafft die Offense meist auf einer Seite oder an einer Stelle ein Übergewicht an Blockern, denen auch evtl. Tight Ends und Fullbacks angehören.
    * Pass Block: Hier gehen die Offensive Linemen nach hinten und bilden einen Halbkreis, der aussieht wie eine Tasche (engl. Pocket), um den Quarterback zu schützen. Darüber hinaus dürfen sie bei Passspielzügen die Line of Scrimmage nicht übertreten, bevor der Pass gespielt ist.
  • Guard: Die Guards (G) stellen die Spieler dar, welche links und rechts neben em Center stehen. Ihre Aufgabe ist es ebenfalls, dem Quarterback anstürmende Defensive Linemen und Linebacker vom Leib zu halten, wenn dieser den Ball passen möchte. Während eines Laufspielzugs sind Guards oft Teil von sogenannten Pull-Manövern, d.h. sie blocken nicht gerade nach vorn, sondern machen einen Schritt zurück hinter die Line und bewegen sich dann zu einer Seite, um dort einen Vorteil für die Blocker zu erzielen.
  • Tackle: Der Tackle (T oder manchmal auch OT, da es auch einen Tackle in der Defensive Line [DT] gibt) stellt die Außenposition auf jeder Seite der Offensive Line dar, wenn man den Tight End nicht mitzählt. Auch sie müssen die anstürmenden Spieler der Defense aufhalten, doch wegen ihrer Position ganz außen sind sie physikalisch gesehen die größten Glieder der Offensive Line, um die fehlenden "nachbarn" zu kompensieren. Idealerweise ist ein Tackle um die 2m groß und darf nicht unter 125kg wiegen. Es gibt aber Unterscheidungen zwischen dem linken (LT) und dem rechten (RT) Tackle. Aufgrund der überwiegenden rechtsseitigen Veranlagung der Menschen muss der LT meist der bessere Passblocker von beiden sein, da diese Seite die "blinde" eines rechtshändigen Quarterbacks ist. Dieser dreht sich beim Passspielzug nämlich mit der rechten Körperseite nach hinten und wendet der linken Seite des Spielfelds den Rücken zu. Im Gegensatz dazu ist der RT der bessere Runblocker, da der Ball bei Laufspielzügen immer außen getragen werden sollte und die stärkere Seite der meisten Runningbacks die rechte ist.
  • Center: Der Center (C) ist im Zentrum der Offensive Line und auch im Zentrum eines Spielzugs. Seine Aufgabe im Speziellen besteht darin, dass er mit dem Durchreichen des Balles durch seine Beine zum Quarterback (QB), manchmal aber auch zum Punter oder zum Holder, jeden Spielzug beginnt. Meist geschieht dies "direkt", d.h. der Quarterback hat seine Hände am Steißbein oder am Gesäß des Centers und dieser gibt den Ball dann dorthin. Bei Spielzügen mit Punter, Kicker, aber manchmal auch bei normalen Spielzügen mit einem Quarterback (sog. Shotgun-Formation), wirft der Center den Ball zum Quarterback und startet damit den Spielzug. Dieser Vorgang wird als Snap bezeichnet; bei den eben beschriebenen "Würfen" des Centers wird dieser zum Long Snapper (LS) . Des Weiteren darf sich kein Spieler – also auch keiner der Defense – zum Zeitpunkt des Snaps in der neutralen Zone aufhalten, mit Ausnahme des Centers. Die neutrale Zone liegt zwischen den beiden Gruppen von Linemen und wird durch die beiden Enden des Footballs begrenzt. Auch darf kein Spieler den Center bis zum Ende des Snaps berühren, d.h. bis der Empfänger den Ball sicher erhalten hat. Das gilt nicht für Long Snaps und die Shotgun-Offense, da dabei der Ball, bevor er sein Ziel erreicht, kurze Zeit fliegt, in der die Defense schon angreifen darf. Nach dem Snap muss der Center natürlich auch die Defensive Linemen blocken. Das gestaltet die Aufgabe des Centers auf den ersten Blick als schwierigste der Offensive Line, da er zuerst die Schlüsselfigur des Spielzugs und dann ein wichtiger Blocker ist. Fast alle Amateurteams besitzen lediglich einen Mann, der C und LS in einer Person darstellt (oder eine andere Position in der Offensive Line), die Mannschaften der NFL haben jedoch einen Spieler, der nur LS ist.
  • Kicker: Als Kicker bezeichnet man den Spieler, der dafür zuständig ist, ein Field Goal und den Point after Touchdown, in Deutschland Extrapunkt genannt, zu erzielen, d. h. den Ball durch das Torgestänge am jeweiligen Ende des Feldes zu schießen.
    Ein Field Goal gibt in der Regel drei Punkte. Bei einem Field-Goal-Versuch von der 20-Yard-Linie muss der Kicker insgesamt 37 Yards weit schießen. Sieben Yards vom Spot nach hinten sowie zehn Yards vom Anfang der Endzone bis zum Tor. Kicker der National Football League (NFL) schaffen es meist, Versuche bis zu 50 oder gar 55 Yards zu erzielen, der Rekord in der NFL liegt bei 63 Yards, aufgestellt von Tom Dempsey (New Orleans Saints, 1970) und eingestellt von Jason Elam von den Denver Broncos im Jahre 1998. Ein guter Kicker hat ein sehr starkes Schussbein, gutes Timing, da der Ball erst zugeworfen, vom "Holder" platziert und fast gleichzeitig mit diesem Platzieren weg geschossen wird. Gute Technik, da der Ball an einem bestimmten Punkt getroffen werden muss, sowie starke Nerven, da oft die Last einer spielentscheidenden Situation auf ihm lastet.
    Kicker bekommen meist nur ein verhältnismäßig geringes Gehalt, obwohl sie mit ihren Schüssen sehr oft ein Spiel entscheiden und einen schlechten Lauf der Offensive noch erfolgreich aussehen lassen. Des Weiteren werden diese oft vom Publikum und teilweise auch von Mannschaftskameraden verspottet, da sie fast immer die Kleinsten und Leichtesten sind und "nur" zum Schießen von Field Goals da sind.
    Darüber hinaus sind Kicker in den meisten Fällen auch für die Kickoffs zuständig. Hier erreichen sie dank größeren Anlaufs und der Tatsache, nicht das Tor treffen zu müssen, Weiten von 70 bis über 80 Yards (nach 80 Yards vom Punkt des Kickoffs aus endet das Feld, was Messungen unmöglich macht). Der Kick-Off-Kicker kann jedoch auch der Punter oder jeder andere Spieler eines Teams – auch ein Spezialist – sein, falls dieser das besser kann.
  • Punter: Der Punter ist neben dem Kicker einer der "Spezialisten", also jemand, der weder in der Offensive noch in der Defensive arbeitet, sondern in den so genannten Special Teams. Die beiden Positionen sind auch sehr verwandt miteinander, weshalb es nicht selten vorkommt, dass in Amateurmannschaften für diese Position ein- und der selbe Spieler eingesetzt wird, der meist auch noch eine andere Position inne hat. Ein guter Punter muss also wie ein Kicker ein gutes Schussbein sowie eine gute Technik aufweisen können, denn auch hier wird der Ball erst zugesnappt und muss möglichst weit und genau geschossen werden. Jedoch sind gute Nerven nicht von nöten, da der Punt eher ein Befreiungsschlag denn eine Punktmöglichkeit ist. Deshalb ist der geringe Einsatz des Punter ein Indikator für die Überlegenheit seiner Mannschaft.

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Defense

  • Die Defensive-Line / Bestehend aus Defensive Tackle und Defensive End: Die Defensive Line besteht aus drei, vier, in der Goalline-Formation sogar aus fünf Spielern. Dabei unterscheidet man die Defensive Ends (DE), die an den den Außenseiten der D-Line positioniert sind, und die Defensive Tackles (DT), die im Inneren der Linie spielen. In Formationen, die nur ein DT vorsehen, werden diese oft als Nose Tackle bezeichnet, da sie dann dem gegnerischen Center und damit der Offensive Line mittig gegenüberstehen. Tackles und Ends unterscheiden sich zudem in ihrer Physis, denn obwohl beide Positionen von schweren Jungs besetzt werden, sind die Ends schneller und wendiger. Sie müssen Laufspielzüge über die Außenseite verhindern, den Quarterback (QB) unter Druck setzen oder sogar sacken. Der Right End ist dabei oft der schnellere, da er die blinde Seite rechtshändiger QBs ist und diese Angriffe von hinten meist nicht rechtzeitig erkennen. Die Tackles sind noch schwerer, da ihnen Kraft von mehr Vorteil ist als Agilität. Sie sollen Runs durch die Mitte verhindern und ebenfalls Druck auf den QB ausüben.
  • Linebacker: Ein Linebacker ist ein Spieler, der in der Mitte der Verteidigung und hinter der Defensive Line (daher ihre Bezeichnung) spielt. Durch diese zentrale Position werden sie häufig auch "Quarterbacks der Defense" genannt, zudem führt einer von ihnen auch meistens den Huddle, d. h. er sagt für die verteidigende Mannschaft den Spielzug an und klärt Details.
    Je nach Ansicht des Betrachters und Philosophie des Trainers gibt es verschiedene Arten von Linebackern. Zum einen kann man Linebacker in Inside bzw. Middle und Outside Linebacker unterteilen. "Inside Linebacker" (Abk. ILB) benutzt man bei einer geraden Anzahl von Linebackern (z. B. die sog. "3-4-Defense"), "Middle Linebacker" (MLB) dementsprechend bei ungerader Zahl ("4-3- Defense" etc.). Die Abkürzung für die "Outside Linebacker" lautet dementsprechend OLB. Man kann diese noch feiner in linker OLB und rechter OLB unterteilen (LOLB/ROLB). Zum anderen richten sich die Linebacker mit ihrer Aufstellung manchmal auch nach der Offensive. Auf der Seite, wo der Tight End steht, stellt sich dann auch der Strongside Linebacker (SLB) auf. Sein Name rührt daher, dass die Seite des Tight Ends die "Strongside", also die "starke" Seite der angreifenden Mannschaft ist. Auf der anderen Seite steht dann der Weakside Linebacker (WLB). Innen ändert sich an der Nomenklatur nichts gegenüber der ersten Variante, und zusammengefasst sind SLB und WLB ebenfalls als Outside Linebacker zu bezeichnen.
  • Cornerback: Als Cornerback bezeichnet man eine Verteidigungsposition.
    Cornerbacks besetzen die Außenseiten und verteidigen gegen die gegnerischen Wide Receiver und andere möglichen Passempfänger entweder in direkter Manndeckung oder gemeinsam mit den restlichen Rückraumspielern in einer Zonenverteidigung, die den Raum aufteilt und einzelnen Spielern bestimmte Zonen, die es zu verteidigen gilt, zuweist (Flat-, Short- oder Deepzone). Ebenso müssen sie gegnerische Laufspielzüge auf die Außenseiten aufhalten können.
    Aufgrund seiner Aufgabe, das gegnerische Passspiel zu unterbinden, muss ein Cornerback den Spielzug ähnlich wie ein Safety lesen können; ebenso wichtig ist Schnelligkeit, um mit den gegnerischen Wide Receivern mithalten zu können. Nicht zuletzt wegen des durch den Helm eingeschränkten Sichtfeldes ist es für den Cornerback oft recht schwer, den Receiver zu verfolgen, dessen Richtungsänderungen und gleichzeitig den Ball und das restliche Spiel zu beobachten.
  • Strong Safety: Der Strong Safety spielt auf der "starken" Seite der Angriffsreihe, also auf der gleichen Seite wie der Tight End oder der Full Back der Angreifer. Der Strong Safety ist meistens von kräftigerer Statur als der Free Safety und steht zu Beginn eines Spielzuges auch näher an der Angriffslinie. Seine Hauptaufgabe ist es, das gegnerische Laufspiel zu stören.
  • Free Safety: Der Free Safety muss zu Beginn eines Spielzuges die Aufstellung der angreifenden Mannschaft "lesen" und deren Spielzüge erahnen. Er sollte dadurch in der Lage sein, die "tiefen" Pässe des Quarterbacks abzufangen. Als Free Safety dient er somit der Absicherung der Cornerbacks.
    Der Free oder der Strong Safety können zu Beginn eines Spielzuges auch direkt den Quarterback attackieren, dieses ist dann der sogenannte Safety Blitz. Da dieser Angriff für die Defense sehr riskant ist, wird er in der Praxis eher selten angewandt.

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Special Teams

Special Teams treten nur in besonderen Spielsituationen an, meist wenn der Ball gekickt werden soll, also wenn eine Mannschaft durch den Kicker (K) den Kickoff durchführt (Beginn des Spiels bzw. nach jedem Touchdown), ein Fieldgoal versucht oder punten muss, was der Punter (P) übernimmt.
Beim Kickoff wird der Ball von der Mitte der eigenen 30-Yard-Linie (bei Amateurligen oft von der 35) getreten, und ein gegnerischer Ballempfänger (Kickoff-Returner) versucht, den Ball so weit wie möglich zurückzutragen. Ein Fieldgoalversuch beendet den Ballbesitz, egal bei welchem der vier Downs er versucht wird. Bei Ballbesitz zwischen 35-Yard-Linie und der Endzone spricht man von Fieldgoal-Reichweite, da mit Endzonenbreite und weiteren ca. sieben Yards insgesamt 50 Yards Distanz erreicht werden, aus der man dem Kicker noch ein erfolgreiches Field Goal zutraut.
Der Kickoff-Returner (auch Kick- oder Punt-Returner genannt) braucht den meisten Mut. Er soll den Ball fangen und in Richtung gegnerische Endzone tragen. Alle elf Gegner wollen ihn natürlich stoppen. Der Returner kann auch vor dem Fang des Balles durch Schwenken der Arme über dem Kopf einen so genannten Fair Catch anzeigen. Dann darf er vom Gegner nach dem Fang nicht angegriffen werden, darf den Ball aber auch nicht returnen.
Da ein Kickoff im Gegensatz zum Punt immer ein "freier Ball" ist, und somit von beiden Mannschaften aufgenommen werden kann, muss der Returner entscheiden, ob er in der Situation ist, den Ball sicher zu fangen und noch Raumgewinn zu erziehen, oder ob er schon so von den anstürmenden Gegnern unter Druck steht, dass er den Fair Catch anzeigt. Wird der Ball vom Kicker in die gegnerische Endzone gekickt, so spricht man von einem Touchback. Nach einem Touchback startet die gegnerische (receivende) Mannschaft den Angriffsversuch von der eigenen 20-Yard-Linie. Fängt ein Receiver den Ball weit in der eigenen Endzone und will den Ball, z. B. wegen anstürmender Gegner, nicht mehr ins Spiel bringen, so kann er sich in der Endzone hinknien, was ebenfalls einen Touchback bedeutet.
Darüber hinaus gibt es auch die taktische Variante eines so genannten Onside-Kicks. Dabei versucht die Mannschaft, die gerade gepunktet hat und daher kickt, gleich wieder in Ballbesitz zu kommen. Sie führt daher einen kurzen flachen Kick aus, im Idealfall springt der Ball aufgrund seiner Ei-Form dabei so auf, dass er von der gegnerischen (receiving) Mannschaft nicht kontrolliert werden kann. Die kickende Mannschaft kann den Ball aufnehmen, wenn er zehn Yards passiert hat oder von einem Spieler der anderen Mannschaft berührt wurde. Diese taktische Variante wird meistens gespielt, wenn eine Mannschaft kurz vor Ende noch einmal verkürzen kann, aber noch weitere Punkte benötigt.
Im Falle eines Punts ist ein Fair Catch nicht unbedingt notwendig. Wenn der Returner den Ball einfach nicht fängt und ein Gegner berührt den zu Boden gefallenen Ball, ist der Spielzug beendet und der nächste Spielzug beginnt an der Stelle. Entscheidet er sich aber dazu, den Punt zu fangen und lässt den Ball fallen, ist es wieder ein "freier Ball".
Mit einem Punt verzichtet die Offense auf das Ausspielen des aussichtslosen vierten Downs, um der gegnerischen Offense den Ball nicht an Ort und Stelle überlassen zu müssen. Der Punter fängt den Ball nach dem Snap mit der Hand und kickt ihn im hohen Bogen fort, damit der Ball lange in der Luft bleibt und der mögliche Fänger rechtzeitig von den eigenen Spielern erreicht wird. Eine spezielle Art des Punts gibt es nach einem Safety. Beim so genannten Free Kick puntet der Spieler den Ball ohne Snap und ohne Druck der Verteidigung von der eigenen 35-Yard-Linie aus weg.

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