Football-Regeln | Football |
Regelverletzungen werden mit Strafen geahndet. American Football hat eines der
umfangreichsten Regelwerke aller Sportarten. Wegen seiner physischen Härte
besteht ein hohes Verletzungsrisiko. Die meisten Regeln dienen daher dazu,
Verletzungen der Spieler zu vermeiden. Keine Regeln, sondern freiwillige
Vereinbarungen sind die "rules of conduct" genannten Verhaltensregeln für
Spieler und Coaches.
Beim American Football werden Strafen durch die Schiedsrichter mit Hilfe von
gelben Flaggen, die auf den Ort des Fouls (Spot of Foul) geworfen werden, angezeigt.
Der Grund ist, dass viele Strafen nicht sofort zur Unterbrechung des Spielzuges
führen, sondern erst im Anschluss verhängt werden. Bei Strafen gegen
beide Teams heben diese sich u. U. gegenseitig auf.
Grundsätzlich werden Regelverstöße mit Yard-Strafen, d. h. mit
Raumverlust, geahndet. Das gegnerische Team kann dabei meist entscheiden, ob
es die Strafe annimmt (dann wird der Versuch mit dem entsprechenden Yard-Verlust
wiederholt) oder ablehnt (dann wird ganz normal der nächste Versuch gespielt).
Wird durch eine Strafe gegen die Defense die line to gain (die Linie, die die
Offense erreichen muss, um vier neue Versuche zu bekommen) erreicht, erhält
die Offense ein neues First Down. Einige Strafen beinhalten auch ein automatisches
First Down.
Die Endzone kann allerdings durch Strafen nicht erreicht werden. Der Abstand zur
Endzone wird maximal halbiert (half the distance to the goalline), nicht jedoch
bei Pass Interference, da dort am Punkt des Fouls weitergemacht wird.
Bei besonders schweren Vergehen kann ein Spieler auch vom Spiel ausgeschlossen
(ejected) werden. Dies gilt insbesondere bei Fouls mit Verletzungsabsicht, grob
unsportlichem Verhalten sowie Beleidigung von Schiedsrichtern. Priorität
hat immer der Schutz der Spieler vor Verletzungen und die Kontrolle des
Spielgeschehens.
Aufgrund der Komplexität und des oft unübersichtlichen Spielgeschehens
gibt es beim American Football eine ganze "Schiedsrichter-Crew". Sie besteht
aus mindestens drei im Jugendbereich, in den Amateurligen normalerweise fünf,
in den höheren Ligen sieben Schiedsrichtern, wobei jeder Schiedsrichter
einen bestimmten Bereich des Spielfeldes beobachtet und für spezielle
Aufgaben zuständig ist. Oberschiedsrichter ist der "Referee", umgangssprachlich
hin und wieder auch "Whitecap" genannt, erkennbar an seiner weißen Kappe
(die anderen Schiedsrichter haben schwarze Kappen). Der Legende nach soll die
Kappe das weiße Haar eines erfahrenen Mannes symbolisieren. In der Tat
waren im Verlauf der Geschichte (speziell der Profiliga NFL) jedoch auch schon
sechs Schiedsrichter mit weißen Kappen unterwegs und nur der Referee trug
eine schwarze. In der Regel positioniert er sich hinter dem Quarterback und
richtet über Downs und Strafen. Weitere Schiedsrichter sind der "Umpire",
welcher sich jeweils zwischen oder hinter den Linebackers aufstellt und meistens
den Ball sichert und für den nächsten Spielzug positioniert. An die
Line of Scrimmage stellen sich jeweils der "Linesman"- und "Line Judge".
Ersterer ist für die Kette (Line to gain indicator) verantwortlich.
Für die weiten Pässe sind "Back Judge" (auch verantwortlich für
die 25-Sekunden-Uhr), "Field Judge" und "Side Judge" (in der Regel der Zeitnehmer)
zuständig. In Deutschland ist es mittlerweile so, dass der Back Judge die
Spielzeit misst und der Side Judge die 25-Sekunden-Uhr verwaltet. In den
Profiligen ist diese Aufgabenverteilung mitunter abweichend.
Zur Ausrüstung der Schiedsrichter gehören unter anderem die gelben
Flaggen zum Markieren eines Fouls und die weißen (in Profiligen blauen)
Beanbags (Bohnensäcke) zum Markieren wichtiger Spots.