Pilion | Der Weg dort hin... | Relaxen | Fahrt mit der Kleinbahn | Urlaub |
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Die Pilionbahn ist eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 600 mm auf der Pilion Halbinsel. Die Bauarbeiten der ursprünglichen Strecke begannen 1881, sie wurde 1904 fertig gestellt und verband das Bergdorf Milies im Herzen der Pilion-Halbinsel mit der Hafenstadt Volos und überwand dabei Steigungen von bis zu 30%.
In Volos selbst diente die Schmalspurbahn bis in die 1950er-Jahre auch als Straßenbahn . Die Strecke wurde 1971 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt, jedoch nicht abgetragen. Über Teile der Strecke wurde jedoch eine Asphaltdecke errichtet, so z.B. die Ortsdurchfahrten von Volos (Dimitriados-Straße) und Lehonia und auf jenen Abschnitten der Überlandstrecke zwischen Agria und Ano Lehonia, wo die Strecke unmittelbar an der Küstenstraße verläuft. Die Fahrzeuge verblieben vor Ort abgestellt.1985 wurde die Bahn unter Denkmalschutz gestellt und die Bergstrecke von Ano Lehonia nach Milies reaktiviert.
Seit 1996 erfolgt auf dem Abschnitt Ano Lehonia-Milies regelmäßig
Museumsverkehr für Touristen, seit 1999 stehen dafür zwei neue
Diesellokomotiven zur Verfügung, die äußerlich als "Dampfloks"
gestaltet wurden. In den Sommermonaten verkehrt der Zug jeden Samstag und
Sonntag, vormittags ab Ano Lehonia, nachmittags zurück von Milies.
Die historischen
Dampflokomotiven werden für Gruppen
auf Bestellung eingesetzt. Wobei es passieren kann das die Fahrgäste
aussteigen und Blumen pflücken können - im Ernst, es kann passieren
das die Lok die Steigungen nicht rauf kommt und man etwas zu Fuß gehen
muss :-)
Der Zug passiert auf seinem Weg zwei Tunnel und überquert auf
abenteuerlichen Brückenkonstruktionen tief eingeschnittene Täler.
Die komplette Strecke lässt sich übrigens auch (mit etwas Vorsicht)
als
Wanderweg nutzen, was auch erlaubt ist und
genutzt wird, Schwindelfreiheit vorausgesetzt....
Der Abschnitt entlang der Küste zwischen Anavros am Stadtrand von Volos und Agria ist seit 2004 wieder in Betrieb (wenn ich wieder da war, gibt es Bilder von).
Da ich noch nicht mit der Bahn gefahren war und wir Hoffnung hatten, das es noch die Dampflok (schade) ist, die meine Freunde ja schon erlebt hatten, machten wir einen Ausflug nach Milies damit ich die Zugfahrt mal erleben konnte (begeistert)!
Ostern 2000 fuhr der Zug mit vier Personenwagen. Hierbei handelt es sich um
liebevoll restaurierte Originalwagen der Pilionbahn aus den Anfangsjahren, und
zwar alle Wagen sind Wagen der 1.Klasse. Für die 15 km sind mit der
Dampflok noch über 2 Stunden Fahrt angesagt (mindestens), die Dieselloks
benötigen ca. 90 Minuten. Von Ano Lechonia am geht es steil rauf nach
Milies. Meist an Olivenhainen vorbei und den bewalteten Bergen des Pilion.
Etwa zwanzig Minuten nach Abfahrt Ano Lehonia überquert der Zug die
größte Brücke der Strecke, ein fünfbögiges Viadukt
aus Natursteinen.
Entlang der Strecke bis Milies sind noch sechs weitere Brücken und zwei
kleine Tunnel die auch vom
Autoverkehr
genutzt werden um z.B. zum Bahnhof Ano Gatzea zu gelangen. Kurz vor
Milies ist die einzige metallene
Brücke, eine große
Fachwerkbrücke, welche leider vom Zug aus schlecht zu fotografieren ist.
Nach einer Stunde etwa erreicht der Zug die Station Ano Gatzea. Die
Dampfloks müssen hier
Wasser nachfassen. Die Dieselloks
können natürlich durchfahren. Dennoch hält der Zug,
um den Reisenden die Möglichkeit zu geben, im neu restauriertem
Bahnhofsgebäude (Kiosk),ihr Geld auszugeben. Gleichzeitig hat man Zeit
den Zug nochmals zu fotografieren, sogar von oben, von einer kleinen, nahen
Brücke oder durch den
Tunnel.
Milies ist und war Endpunkt der Schmalspurstrecke. Der Ort heißt übersetzt "Apfelhain" und noch heute werden in der Umgebung Äpfel angebaut. Alle in den Tavernen angebotenen Apfelgerichte sind super lecker! Nachdem der thessalischen Bahn das Geld ausging und der Personenverkehr eher gering war, wurde nur ein kleines Bahnhofsgebäude errichtet (auch liebvoll restauriert - siehe Bild unten). Hier sollte der Zug planmäßig um 12:30 Uhr ankommen, doch weil wir verspätet abgefahren waren und länger in Ano Gazea hielten wie (Griechenland :-)) üblich, kamen wir erst nach 13 Uhr an. Die Rückfahrt nach Ano Lechonia findet um ca. 16:00 Uhr statt.
In Milies, dem Endpunkt der Strecke, müssen für die Talfahrt die Dampfloks auf einer 2000 neu gebauten Drehscheibe gedreht werden. Obwohl dies bei der Diesellok nicht mehr nötig ist, wird es zur Freude der Touristen auch mit der Diesellok getan. Die Drehscheibe muss dabei per Muskelkraft bedient werden.
Der Bahnhof (Milies) hat 3 Gleise, zwei vor dem Empfangsgebäude und ein Gleis führt dahinter zum Lokschuppen und zur Drehscheibe. Nach Ankunft werden die Personenwagen abgehängt und die Lok fährt zur Drehscheibe wird von Hand gedreht (siehe unten) und am anderen Ende wieder angekoppelt. Die Bahner gehen Essen und warten auf die Rückfahrt. Die meisten und auch neue Passagiere fahren auch wieder mit zurück. Der Rest fährt Bus, wohnt in der Nähe, oder geht Wandern :-)!
Der Bahnhof liegt am Anfang des Ortes, die Platia, Hotels und die Kirche liegen
oben am Berg.
Dorthin führt ein kleinen Fußweg mit sehr vielen, steilen
Stufen. Wer dazu keine Lust hat kann auch die Straße gehen die
sich am Berg raufschlängelt (ca. 6km). Es gibt auch Bahnhofsnah
einige Tavernen wo man gut und ausreichend essen und sich die Zeit bis
zur Rückfahrt (ca. 16:00) vertreiben kann. Es fährt auch alle
Stunde ein Bus zurück nach Ano Lehonia oder man kann über die
Berge nach Tsangarada wandern um sich wie meine Freunde, von mir dort
an der großen 1000 Jahre alten Platane abholen zu lassen!
Kurz vor der Rückfahrt des Zuges (ca. 20 min.) fährt von Gleis 3
ein kleines Schienenauto los, auch auf der Hinfahrt (lange vor unserer
Abfahrtszeit) um die Strecke zu kontrollieren und gegebenenfalls dafür
zu sorgen das sich keine Fahrzeuge (auch Autos), Esel mit Reiter oder auch
Wanderer auf der Strecke befinden und sie gegebenenfalls zu warnen. Es ist
ein Eigenbau der in früheren Betriebsjahren der Bahn, den Bautrupps
diente. Heute fährt der Wagen nur zur Kontrolle und steht normalerweise
mit im Lockschuppen in Ano Lehonia.
Auf der Rückfahrt hielt der Zug nicht in Ano Gatzea und so waren wir
pünktlich nach ca. 90min. wieder in Ano Lehonia. Von hier aus machte
ich mich dann auf den Weg nach Tsangarada um die "Wanderer" dort von der
Platia abzuholen.
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