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"Kefali" - Knossos befindet sich im hügeligen Binnenland südlich der Ebenen von Iraklio und von Karterou. Das Gebiet wird von dem Fluss Kairatos und den in ihn mündenden Therron durchflossen. Der Kairatos ist 15 km lang, entspringt in Archanes und mündet in Poros, östlich von Iraklio. Im Mündungsgebiet des Kairatos, das Katsabas und Poros genant wird, befand sich der Hafen von Knossos.
Nach der griechische Mythologie befand sich in seinem Palast in Knossos ein Labyrinth, in dem der Minotaurus eingesperrt war.
Der Mythos erzählt von der Befreiung Athens aus der Abhängigkeit von Kreta:
Bei einem sportlichen Wettkampf kam Androgeos,. Sohn des Minos und der Pasiphae,
in Athen ums Leben. Aus Rache forderte Minos daraufhin alle neun Jahre sieben
Jünglinge und sieben Jungfrauen von den Athenern, die er dem Minotaurus zum
Fraß vorwarf. Als die Zeit des Tributs abermals nahte, stellte sich Prinz
Theseus freiwillig als Geisel zur Verfügung, um den Minotaurus zu töten. Mit
seinen Eltern sprach er ab, bei seiner Rückkehr als Signal des Erfolgs eine
weiße Segel aufzuziehen, bei einem Mißerfolg dagegen würde er das schwarze
belassen, das sie eben zum Zeichen der Trauer gesetzt hatten. Theseus lernte
Minos´ Tochter Ariadne kennen und verliebte sich in sie. Er vertraute ihr an,
ihren Halbbruder Minotaurus töten zu wollen. Ariadne versprach Theseus Hilfe,
wenn er sie als seine Frau nach Athen mitnähme. Freudig willigte er ein, worauf
ihm Ariadne das magische Wollknäuel des Daidalos gab, mit dem er jederzeit
wieder aus dem Labyrinth herausfinden konnte.
Mit Hilfe der Götter gelang es Theseus, den Minotaurus zu besiegen, den er dem
Poseidon opferte. Der Gott versprach ihm dafür eine günstige Rückfahrt. Unversehrt
führte er Ariadne und seine Freunde zu seinem Schiff zurück, mit dem alle
unbemerkt von Kreta entfliehen konnten. Auf Naxos machten sie ihre erste Rast.
Nachts erschienen Theseus im Traume Götter und befahlen ihm, Ariadne auf Naxos
zurückzulassen, da sie bereits dem Dionysos versprochen sei. Am nächsten Morgen
brach Theseus heimlich mit seinem Gefolge auf und ließ Ariadne zurück.
Darüber aber vergaßen Theseus und die Besatzung, das weiße Segel zu setzen.
Als Theseus´ Vater Ägeus das Schiff mit dem schwarzen Segel in der Ferne erkannte,
stürzte er sich in Verzweiflung über den tot geglaubten Sohn ins Meer, das
nach ihm das "Ägäische" genannt wird.
Der Theseus-Mythos läßt sich lesen als mythische Erinnerung an die Befreiung
der Griechen von der minoischen Herrschaft - tatsächlich hat eine solche
Vorherrschaft Kretas jahrhundertelang bestanden; und es ist auch erwiesen, daß
es den mykenischen Griechen erfolgreich gelang, sich gegen Kretas Vorrangstellung
aufzulehnen.
Geschichte des minoischen Kreta und des Palast in Knossos
In der beginnenden mittleren Bronzezeit (um 2100 v. Chr.) scheint die Bevölkerung
Kretas zugenommen zu haben. Die Ortschaften wurden größer, neue kamen hinzu und
es enstanden kleine bäuerliche Gemeinschaften. Gleichzeitig bildeten sich die
ersten Städte heraus. Gegen Ende des 3. Jahrtausend v. Chr. kann man auf Kreta
von einer einheitlichen Kultur sprechen. In dieser Zeit enstanden auch die ersten
Paläste.
Es sind Gebäudekomplexe, die Bauten unterschiedlicher Bestimmung (wie Wohngebäude,
Küchen, Stallungen usw.) vereinen. Während der mittelminoischen Zeit (1750-1700 v. Chr.)
wurden alle Zentren der Insel durch gewaltige Erdbeben zerstört. Danach entstanden
meist an denselben Plätze wie die alten die neuen Paläste sozusagen auf den alten
Ruinen. Sie wurden zu den großartigen fürstlichen Residenzen, die wir heute noch
in Resten bestaunen können.
Um 1450 v. Chr. übernahmen dann die Mykener die Herrschaft in Kreta und damit
auch im alten minoischen Königspalast in Knossos. Der Palast von Knossos bedeckt
etwa eine Fläche von 3 Morgen und enthält zahlreiche Räume, die um einen zentralen
Innenhof gruppiert sind. Damit war dieser Palast fast doppelt so groß wie die
anderen minoischen Paläste auf Kreta. Er war ebenso unbefestigt wie alle anderen
Paläste, was wohl aus der Überlegenheit der Minoer zur See zu erklären ist.
Die Rekonstruktion zeigt den Palast nach seiner Wiederherstellung um 1700 v. Chr.
herum. Um 1450 v. Chr. wurden wiederum alle Paläste wahrscheinlich durch einen
gewaltigen Vulkanausbruch auf der Insel Santorini zerstört. Da gibt es aber
verschiedene Theorien.Danach reichte die Kraft nur noch zum Wiederaufbau dieses
Palast in Knossos aus, der allerdings von den Mykener besetzt wurden. Allerdings
dauerte ihre Herrschaft nur bis ca. 1400 v. Chr., dann brannte der Palast bis auf
die Grundmauern nieder und wurde nie wieder aufgebaut. Später kämpfte Knossos
mit dem weiter südlich gelegenem Gortyn um die Vormachtstellung auf der Insel.
Nach der Eroberung durch die Römer im Jahr 67 n. Chr. wurde dann Gortyn zur
Hauptstadt der Provinz Creta und Cyrenaica. Während der römischen Zeit wurden
auch in Knossos schöne römische Villen gebaut, geschmückt mit Statuen und
Mosaikfußböden. Eine davon ist die Villa Dionysos, die zwar ausgegraben aber
leider nicht öffentlich zugänglich ist.
Hier gibt es einen Lageplan von den Ausgrabungen
Im Jahre 1878 wurden von dem Kaufmann Minoas Kalokairinos erste Ausgrabungen in
Knossos durchgeführt. Er entdeckte einen teil der westlichen Vorratsräume. Von
den Voratskrügen (Pithos-Krügen) die er fand verschenkte er je einen den Museen
in London, Paris, Rom und Athen. Die übrigen Fundstücke bewahrte er in seinem
Haus in Iraklio auf, wo sie während der Revolution 1898 zerstört wurden.
Die Entdeckung des M. Kalokairinou weckte das Interesse vieler ergeiziger
Ausgräber, die versuchten, das Gebiet, auf dem sich der Palast befand, von seinem
türkischen Besitzer zu erwerben. Keiner war bei seinen Verhandlungen erfolgreich.
Der englische Archäologe (na ja, mehr Museumsdirektor) A.J. Evans hatte mehr
Glück. Er erwarb das Gebiet und begann im Jahre 1900 nach der Befreiung Kretas
von den Türken, mit den Ausgrabungen.
Mit erheblichen finanziellen Mittel begann er den riesigen Palast wieder aufzubauen.
Für heutige Archäologie ist dies jedoch eine wissenschaftliche
Katastrophe, da er beim Wiederaufbau viel über das alte Aussehen des
Palastes nach eigenen Vorstellungen interpretierte.
Den heutigen Laienbesucher freut es jedoch, er bekommt in Knossos viel mehr
zu sehen als in den anderen 3 ausgegrabenen minoischen Palästen auf Kreta (
Phestos, Malia und Kato Zakros).
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